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Dieses Thema hat 3 Antworten
und wurde 1.158 mal aufgerufen
 Krankheiten
Vany Offline



Beiträge: 4

23.11.2004 13:16
Was sind eigentlich genau Hufrehe? Antworten

Das Pony von meiner Freundin hat ganz oft Hufrehe, was ist das genau?
Ist das gefährlich?

Chaya Offline

Fohlen


Beiträge: 27

23.11.2004 15:01
#2 RE:Was sind eigentlich genau Hufrehe? Antworten

Hufrehe ist eine Entzündung der Huflederhaut, die viele verschiedene Ursachen haben kann. Meist sind beide Vordergliedmaße betroffen, seltener nur ein Huf oder alle vier. Die Rehe wird durch eine verminderte arterielle Durchblutung der Huflederhaut ausgelöst. Durch Schädigung der Kapillarwände der Blutgefäße in der Lederhaut tritt Zellwasser aus den Kapillaren aus und führt durch Flüssigkeitsansammlung im Bereich der Zehenwand zu hochgradigen Schmerzen und vermehrter Wärme. Die Entzündungsflüssigkeit kann aus dem geschlossenen Huf nicht abfließen. Dadurch wird die Verbindung zwischen Hufwand und dem Knochen im Huf, dem Hufbein, gelockert. Bei jedem neuen Reheschub trennt sich diese Verbindung weiter. Durch die am Hufbein angebrachte Tiefe Beugesehne wird dann das Hufbein mit der Spitze zur Sohle gedreht und im ungünstigsten Fall drückt sich der Knochen durch die Sohle durch. Außerdem kann, wenn sich die Verbindung zwischen Huf und Hufbein ganz gelöst hat, das Pferd den Huf verlieren.

Deine Freundin sollte ihr Pferd nicht auf eine feuchte Weide stellen, das Pony von meiner Schwester hat auch Hufrehe und musste deswegen von der Weide runter. Denn unsere Weide ist etwas mohrig.

Hoffe es hilft dir weiter.

Nadja Offline




Beiträge: 3

25.11.2004 16:16
#3 RE:Was sind eigentlich genau Hufrehe? Antworten

Wie kann man Hufrehe behandeln?


Das Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der Pferde.

Chaya Offline

Fohlen


Beiträge: 27

29.11.2004 15:20
#4 RE:Was sind eigentlich genau Hufrehe? Antworten

Es gibt für Hufrehe keine Therapiemethode, die einen 100%igen Erfolg versprechen kann.

Für alle Therapieformen gelten allgemein folgende Maßnahmen:

Geräumige Box mit tiefer, weicher Einstreu zur Entlastung der Hufe.
Kühlende Hufverbände, die jede Viertelstunde mit kaltem Wasser begossen werden oder Stellen in kaltes Wasser oder nassen Torf (nur die Hufe!)
Abnahme der Hufeisen
Liegende Pferde nicht auftreiben, da im Liegen das Hufbein optimal entlastet wird.
Bei chronischer Rehe das Tier entsprechend seinen Möglichkeiten auf weichem Boden bewegen, um die Durchblutung zu fördern.
In der normalen Tiermedizin versucht man, durch Gaben von entzündungshemmenden und gefäßerweiternden Medikamenten die Entzündung einzudämmen bzw. zu beseitigen und die Krämpfe der Blutgefäße zu lösen. Das homöopathische Komplexmittel Traumeel hat inzwischen seinen Platz in der Heilung von Hufrehe bei Tierärzten gefunden, die sich wenig mit der Homöopathie beschäftigt haben.

Bei der homöopathischen Therapie stehen mehrere Entzündungsmittel zur Wahl. In Frage kommen Belladonna, Apis, Bryonia und Silicea.

Im akuten Fall mit Temperaturerhöhung und Schwitzen wird zunächst Belladonna in Betracht kommen. Zur weiteren Heilung wird man in vielen Fällen Apis heranziehen können, da es gute Wirkung bei stechenden und brennenden Entzündungen zeigt, die ödematös und heiß sind. Silicea wird oft zum Abschluß der Behandlung eingesetzt, weil es auf chronische Entzündungen wirkt und außerdem Auswirkungen auf das Hornwachstum hat, dass durch Hufrehe gestört ist.

Außerdem besteht die Möglichkeit, mit Nux vomica tiefgreifend auf die Verdauung und die Entgiftung einzuwirken und sie zu normalisieren.

Alles das muß aber von einem erfahrenen Tierheilpraktiker oder Tierarzt mit homöopathischer Erfahrung von Fall zu Fall entschieden werden. Die Homöopathie erzielt oft überraschend gute Behandlungserfolge, auch bei Fällen, die von der Schulmedizin aufgegeben werden.

Zuletzt soll noch von einer Methode berichtet werden, die offensichtlich wenig bekannt ist oder keinen Einzug in die Tiermedizin gefunden hat. Es handelt sich um das Öffnen der Hufe. Dabei werden ein oder zwei kleine Rinnen in die vordere Hufwand geschnitten, damit die Entzündungsflüssigkeit eine Möglichkeit bekommt, aus dem Huf auszutreten und die Huflederhaut eine Chance hat, abzuheilen. Diese Methode kann nur angewandt werden, wenn Tierarzt und Hufschmied zusammen arbeiten und in diesem Bereich Erfahrung haben. Der Autor, der diese Methode beschrieben hat, spricht allerdings von guten Heilerfolgen.

Da durch die Hufrehe ein rasches, krankhaftes Hornwachstum entsteht, müssen Rehehufe häufiger als normale Hufe geschnitten und korrigiert werden. In der Regel wird man einmal monatlich den Hufschmied rufen müssen. Meist wird in den vorderen Tragrand des Hufes eine sogenannte Schwebe geschnitten, dabei handelt es sich um einen kleinen Bogen, der die vordere Hufwand aus der Last nimmt. Ob beim Schneiden der Hufe die Trachten stark gekürzt werden sollen, darüber herrscht Uneinigkeit. Bei schwerer Erkrankung und chronischer Rehe kommt ein Rehebeschlag in Betracht, ein Eisen mit einem Steg, der eine Kautschukeinlage fixiert. Dadurch wird die Sohle des Hufes geschont und dem Pferd wird das Abrollen des Hufes über die schmerzempfindliche Zehe erleichtert. Außerdem versucht man damit, dem Hufbein eine möglichst normale Position zu geben

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